Olen kirjoittanut tämän tekstin saksan kielen aineena ensimmäisen vuoden yliopisto-opiskelijana vuonna 1996. En muista, mistä alunperin kuulin Valkoinen Ruusu -nimisen vastarintaryhmästä, mutta sen muistan, kuinka kiehtova ja liikuttava sen historia minusta oli.
Hitlerin viimeisiä päiviä kuvaavan Perikato-elokuvan alussa Hitlerin yksityissihteerinä toiminut Traudl Junge muistelee sota-aikaa ja sitä, kuinka hänkin sodan jälkeen oli kuullut Valkoisesta Ruususta ja ennen kaikkea Sophie Schollista. Junge pohtii, kuinka eri tavalla hän ja Sophie kokivat sodan – kuinka paljon rohkeampi Sophie oli ollut, vaikka hän oli suunnilleen samanikäinen kuin Junge.
Muistan itse pohtineeni hieman samoja asioita: Valkoisen Ruusun jäsenet olivat suunnilleen samanikäisiä kuin minä olin kirjoittaessani tämän tekstin. Olisinko minä uskaltanut asettua vastarintaan? Todennäköisesti en – en ainakaan aktiiviseen vastarintaan. Jälkeenpäin olisin sitten joutunut selittämään itselleni (ja muille), kuinka minustakin tuli ”Mitläufer”; miksi en tehnyt mitään?
Meillä liberaaleissa demokratioissa elävillä, lähes rajattomaan ilmaisuvapauteen tottuneilla onnellisilla ei oikein mielestäni olekaan varaa arvostella autoritaarissa tyrannioissa eläneiden tai elävien valintoja siitä, ryhtyäkö vastarintaan vai ei. Me emme voi ymmärtää, millaista on elää yhteiskunnassa, jonka hallitseminen perustuu pelkoon, sortoon ja mielivaltaiseen väkivaltaan.
Julkaisin tekstin myös kotisivullani, ja sieltä sen löysi eräs saksalainen kustantamo. Teksti päätyi lyhennettynä saksalaiseen yläkoulun äidinkielen oppikirjaan. Tämä onkin ensimmäinen kirjoitelmani, josta minulle on maksettu kirjoituspalkkio.
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Kriegsfilme beschreiben Deutsche beinahe immer als antisemitische, synagogenbrennende Bestien, welche die nationalsozialistischen Doktrinen niemals in Frage stellen. Es gab aber auch passiven und aktiven Widerstand im Dritten Reich, obwohl die Andersdenkenden effektiv zum Schweigen gebracht wurden. Eine der berühmtesten Widerstandsgruppen war ”die Weiße Rose”, die von einigen Münchner Studenten gegründet wurde. Die wichtigsten Mitglieder der Gruppe waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl.
Der Kern der Weißen Rose: Hans Scholl, Sophie Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Alexander Schmorell.
Sophie und Hans verbrachten ihre Kindheit im Städtchen Forchtenberg, wo ihr Vater Robert Scholl Bürgermeister war. 1930 zog die Familie nach Ludwigsburg, weil Robert Scholl nicht mehr zum Bürgermeister gewählt wurde. Dort wohnten sie aber nur ein paar Jahre. Im Jahre 1932 zogen sie nach Ulm. Ulm – die Geburtsstadt Albert Einsteins an der Donau – wurde die letzte richtige Heimatstadt von Hans und Sophie.
Das Leben im Schatten des Hakenkreuzes
Im Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler Deutschlands. Hitler wurde von vielen als die letzte Hoffnung des Landes betrachtet, aber Robert Scholl fand seinen Aufstieg zur Macht bedrohlich. Seine Angst war begründet: In ein paar Monaten zerstörte Hitler das demokratische Regierungssystem der Weimarer Republik.
Im Frühjahr 1933 enttäuschten Hans und Sophie ihren Vater: sie traten in die Hitlerjugend ein. Die HJ war wie eine Anfängerschule des Nazismus. Die HJ-Gruppen waren militärisch organisiert und die Tätigkeit der Organisation zielte auf die Stärkung der Kriegsbereitsschaft. Hans war aktiv in der HJ, aber Sophie fand die Aktivitäten ziemlich unvernünftig. Außerdem konnte sie nicht verstehen, warum ihre jüdischen Freundinnen nicht dabeisein durften.
1936 nahm Hans am Parteitag in Nürnberg teil. Als er aus Nürnberg zurückkam, war er ein anderer Mensch als vorher: deprimiert, schweigsam und zurückgezogen. In Nürnberg hatte sich keine Gelegenheit zu vernünftigen Diskussionen mit den anderen Jugendlichen geboten, sondern alle Tage waren mit nichtssagendem Quatsch und Exerzieren gefüllt worden.
Nach der Enttäuschung von Nürnberg interessierte Hans sich für die Jugendorganisation ”Deutsche Jungenschaft vom 1.11.”, deren Mitglieder sich für fremde Kulturen, Natur und Literatur interessierten. Die Nazis erlaubten neben der HJ und ihren Schwesterorganisationen keine andere selbständige Jugendorganisationen, und deswegen war auch D.j.1.11., die im Jahre 1929 gegründet worden war, verboten. Die Tätigkeit der D.j.1.11. wurde von der Gestapo nicht übersehen.
Im Herbst 1937 wurden Razzias überall in Deutschland ausgeführt, um die Organisation zu zerstören. Vier von den fünf Kindern der Familie Scholl wurden im November festgenommen. Sie wurden im Schneesturm auf offener Pritsche nach Stuttgart transportiert. Dort wurde Sophie ziemlich schnell freigelassen, aber Hans verbrachte fast fünf Wochen im Gefängnis. Nach ihrer Festnahme trennten die Geschwister sich endgültig vom Nationalsozialismus.
Der Zweite Weltkrieg brach im September 1939 aus, als Deutschland Polen angriff. Einige Monate später machte Sophie das Abitur. Weil der Krieg viele Arbeitskräfte band, wurde verordnet, daß alle Abiturienten einen Arbeitsdienst erledigen müsten, bevor sie weiter studieren konnten. Das wollte Sophie aber nicht. Sie beschloß, Kindermädchen zu werden, um den Arbeitsdienst zu vermeiden. Das gelang ihr nicht. Nach dem Studium mußte Sophie den Arbeitsdienst und außerdem noch den Kriegshilfsdienst ableisten, insgesamt zwölf Monate.
Im März 1942 war auch der Kriegshilfsdienst vorbei, und Sophie kam zurück nach Ulm. An ihrem letzten Geburtstag, am 9. Mai 1942, reiste sie nach München, um ihr Studium anzufangen. Auf dem Bahnhof traf sie ihren Bruder Hans, der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studierte. Hans versprach, daß er Sophie am Abend mit seinen Freunden bekannt machen würde. Diese Freunden waren Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf. Sie alle studierten Medizin und waren Mitglieder in der sog. Studentenkompanie.
Mitglieder der Studentenkompanie konnten normal studieren aber sie gehörten der Wehrmacht an und wurden in den Semesterferien an die Front kommandiert. Der Abend war gemütlich: Sophie und die Jungen diskutierten und aßen Delikatessen, die Sophie mitgebracht hatte. Während des Abends stellte es sich auch heraus, daß keiner von den Freunden verstehen konnte, warum die Deutschen nichts gegen den brutalen Terror und die unsinnige Kriegsführung der Nazis unternahmen.
Die Weiße Rose blüht auf
Sechs Wochen nach der Ankunft Sophies wurden an der Universität antinazistische Flugblätter verteilt. Sophie war begeistert: Endlich hatte es jemand gewagt! Als Sophie das Flugblatt genauer las, kam ihr der Text bekannt. Sie wußte aber nicht warum.
Sophie eilte zur Wohnung ihres Bruders, um ihm die große Nachricht zu erzählen. Hans war nicht zu Hause und Sophie wartete. Als sie wartete, blätterte sie in einem Buch, das auf dem Tisch lag. Einige Punkte im Buch waren angestrichen. Auch diese kamen ihr bekannt vor. Da erinnerte sich Sophie: Diese Stellen waren auch im Flugblatt, das sie an der Universität bekommen hatte. Sophie begriff, daß Hans etwas mit den Flugblättern zu tun haben mußte. Sie war erschüttert: Warum machte Hans so was – warum überließ er solche Sachen nicht Menschen, die mehr Erfahrungen haben.
Als Hans zurückkam, fragte Sophie, ob er etwas über die Flugblätter wisse. Hans gab zu, daß er etwas wußte. Sophie erzählte, daß auch sie an der Aktion teilnehmen wollte. Hans willigte widerwillig ein. Kurze Zeit danach tauchten in Münchner Briefkästen noch drei weitere Flugblätter auf. Sie alle waren betitelt wie das erste: ”Flugblätter der Weißen Rose”.
Die Augen werden endgültig geöffnet
Einige Wochen vor dem Ende des Semesters wurden den Medizinstudenten, die Mitglieder der Studentenkompanie waren, mitgeteilt, daß die Kompanie an die Ostfront geschickt wird. (Deutschland hatte die Sowjetunion im Sommer 1941 angegriffen.) Am letzten Abend vor der Abfahrt nach Rußland versammelten die Freunden sich in einem leeren Atelier, um zu diskutieren, ob es Möglichkeiten gab, die Tätigkeit fortzusetzen. Ein Beschluß wurde gefaßt, daß der Widerstand im erweiterten Kreis fortsetzen werden sollte: Alle sollten überlegen, welche von ihren Freunden zuverlässig genug wären, um mitzukommen.
Am folgenden Tag fuhren die Jungen von Christoph Probst abgesehen nach Rußland ab. München war jetzt für Sophie einsam und fremd. Sie packte ihre Sachen und reiste nach Hause, das auch leerer als gewöhnlich war: Ihr jüngster Bruder Werner war ebenfalls in Rußland und ihrer Vater war zu einer Haftstrafe von vier Monaten verurteilt worden, weil er seiner Sekretärin gesagt hatte, daß Deutschland den Krieg schon verloren habe und daß die Russen bald in Berliner Verwaltungsgebäuden saßen.
Zu Hause hörte Sophie etwas schreckliches, als sie eine Freundin ihrer Mutter traf. Die Freundin, die in einer Heilanstalt für geistiggestörte Kinder arbeitete, erzählte, daß die SS schon seit einigen Monaten Kinder, die als hoffnungslose Fälle betrachtet wurden, geholt hatte, um sie zu vergasen.
Auch Hans wurde während seines Rußlandaufenthaltes mit den Grausamkeiten des Nazistaates konfrontiert. Auf dem Weg nach Rußland sah er auf einem polnischen Bahnhof jüdische Frauen, die dünn wie Bohnenstangen waren. Sie hackten Steine mit Eisenpickeln. Ein bißchen weiter weg sah er Greise, die von bewaffneten SS-Männern in Zwangsarbeit getrieben wurden. Hans wollte diesen Menschen helfen: Er sprang aus dem Zug und reichte einem Greis seine Quotezigaretten. Einer Frau gab er seine eiserne Ration: Dörrobst, Nüsse und Schokolade. In Rußland hörte Hans über die Knechtung der Menschen und über die Massenhinrichtungen, wo Tausende unschuldige Menschen umgebracht wurden.
Hans und die andere Jungen kamen im Oktober 1942 nach München zurück. Trotz der riesigen Ausnutzung der Sklavenarbeitskraft litt Deutschland an großem Arbeitskräftemangel. Deswegen waren alle Studenten und Studentinnen, die nicht an der Front waren, für zwei Monaten zur Rüstungsindustriearbeit befohlen worden. Das galt auch für Sophie, die deswegen erst im Oktober in München ankam.
Alle Mitglieder der Weißen Rose waren jetzt überzeugter als vorher über die Notwendigkeit des Widerstandes. Gegen Ende des Jahres konzentrierte sich die Gruppe auf die Erweiterung ihrer Tätigkeit und auf die Geldsammlung. Kurt Huber, Professor für Philosophie an der Universität, wurde Mitglied der Gruppe. Die Gruppe knüpfte Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen. Die Flugblätter der Weißen Rose wurden auch in andere große Städte in Süddeutschland, z.B. Freiburg, Stuttgart und Karlsruhe, transportiert.
Das letzte Flugblatt
Der große Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges war die Schlacht um Stalingrad (heute Wolgograd) im Jahr 1943. Die deutschen Truppen wurden geschlagen, und sie kapitulierten am 31. Januar 1943. Beinahe 400000 deutsche Soldaten starben oder wurden gefangen genommen.
An einem Abend nach Stalingrad wartete Sophie auf Hans. (Sie wohnten seit einiger Zeit zusammen in einer ziemlich großen Wohnung.) Sophie schlief ein. Einige Stunden später wachte sie auf, als Hans mit Alexander Schmorell und Willi Graf zurückkam. Hans erzählte, daß sie für Sophie eine Überraschung hätten: ”Wenn du morgen früh die Ludwigsstraße entlang gehst, siehst du etwas Tolles!”, sagten die Jungen.
Am nächsten Morgen machte Sophie einen Umweg durch die Ludwigsstraße. Sie sah immer wieder die in großen schwarzen Buchstaben geschriebene Parole ”Nieder mit Hitler!” An die Universität war in gleichen Buchstaben ”Freiheit!” geschrieben worden.
Ein bißchen später erschien das letzte Flugblatt von der Weißen Rose. Es war besonders an Studenten gerichtet und geißelte die Beschlüsse Hitlers, die zur Tragödie Stalingrads geführt hatten:
”Erschüttert steht unser Volk vor dem Untergang der Männer von Stalingrad. Dreihundertdreißigtausend deutsche Männer hat die geniale Strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in Tod und Verderben gehetzt. Führer, wir danken dir!”
(Aus dem letzten Flugblatt von der Weißen Rose.)
In der Nacht zwischen dem 17. und 18. Februar 1943 hatte Sophie einen Traum, in dem sie und Hans von der Gestapo festgenommen wurden. Trotzdem faßten sie am Morgen den Entschluß, Flugblätter an der Universität auszuteilen.
Während der Vorlesungen teilten sie Flugblätter vor den Hörsaaltüren aus und warfen die Reste von dem obersten Stockwerk hinunter in den Lichthof der Universität. Sie glaubten, daß niemand sie sah. Sie hatten aber unrecht: Der Hausmeister der Universität, Jakob Schmid, war wachsam, ergriff sie und übergab sie der Gestapo.
Am folgenden Tag wurde auch Christop Probst festgenommen, weil die Gestapo bei Hans einen handgeschriebenen Flugblattentwurf von ihm gefunden hatte. Christoph Probst war von den Mitgliedern der Gruppe der einzige, der Kinder hatte. Als er festgenommen wurde, hatte seine Frau gerade ihr drittes Kind bekommen. Christoph Probst durfte sein jüngstes Kind nicht mehr sehen.
Alle drei wurden zum Münchner Hauptquartier der Gestapo gefahren. Dort wurden sie vier Tage und Nächte verhört. Nach der Verhaftung von Christoph Probst bekannten sich Hans und Sophie zu den Widerstandsaktionen der Weißen Rose. Die Geschwister versuchten, Christoph Probst zu entlasten, und nahmen alle Schuld auf sich.
Es lebe die Freiheit!
Das Gerichtsverfahren gegen die Scholls und Christoph Probst fand am 22. Februar 1943 statt. Der Vorsitzende des Sondergerichtes war der Präsident des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, der den Beinamen ”Henker” hatte.
Die Eltern von Hans und Sophie erfuhren von der Festnahme ihrer Kinder am Freitag, dem 19.2. Am Montagmorgen reisten sie nach München, um an der Gerichtssitzung teilzunehmen. Das ging aber nicht: Nur eingeladene Personen mit einem Passierschein wurden hineingelassen. Die Einladung zu diesem Gerichtsverfahren war für Nazis wie eine Ehre: die Privilegierten waren meistens Parteifunktionäre, Führer der SS und der Wehrmacht. Den Scholls gelang es jedoch, in den Sitzungssaal zu schleichen. Dort versuchte Herr Scholl, für seine Kinder zu sprechen.
Die Scholls wurden aber hinausgeworfen, und sie wurden nicht mehr reingelassen – auch nicht, als das Urteil verkündet wurde. Am Nachmittag kam das Gericht zurück, um das Urteil zu verkünden. Das Urteil war wie erwartet: Alle drei wurden wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Danach bekamen sie Gelegenheit zu einem letzten Wort. Sophie schwieg. Christoph Probst flehte um Gnade wegen seiner Kinder. Hans versuchte, ihn zu unterstützen, aber wurde von Freisler, dessen Verhandlungsstil reine Anklage war, unterbrochen: ”Wenn Sie für sich selbst nichts vorzubringen haben, schweigen Sie gefälligst!”
Nach dem Gerichtsverfahren wurden alle drei in das große Vollstreckungsgefängnis München-Stadelheim überführt. Dort durften die Eltern von Hans und Sophie ihre Kinder zum letzten Mal treffen. Hans, der ihnen zuerst zugeführt wurde, trug Sträflingskleidung. Er dankte seinen Eltern für die Jahre, die er mit ihnen verbringen durfte. Er bat sie auch, Grüße an seine Freunden zu überbringen. Als er das gesagt hatte, hatte er Schwierigkeiten, seine Tränen zurückzuhalten. Er wendete sich ab. Der Vater schloß ihn mit den Worten in die Arme: ”Ihr werdet in die Geschichte eingehen; es gibt noch eine Gerechtigkeit.”
Dann wurde Hans weggebracht. Sophie trug ihr eigenes Kleid, lächelte die ganze Zeit und nahm gern die Süßigkeiten, die Hans abgelehnt hatte. Ihr größter Kummer war gewesen, ob die Mutter den Tod gleich zweier Kinder ertragen würde. (Eigentlich mußte sie den Tod dreier Kinder ertragen, weil ihr jüngster Sohn Werner an der russischen Front vermißt wurde.) Als sie jetzt ihre Mutter so tapfer sah, beruhigte sie sich ”Nun wirst Du also gar nie mehr zur Türe hereinkommen.”, sagte die Mutter – ”Ach, die paar Jährchen, Mutter”, antwortete Sophie. Das letzte von beiden Seiten war: ”Gelt, Sophie, Jesus” – ”Ja, aber Du auch” Dann wurde auch Sophie in ihre Zelle weggeführt.
Christoph Probst durfte seine Familie nicht mehr treffen. Er sprach aber mit einem Pfarrer und ließ sich in articulo mortis – im Angesicht des Todes – katholisch taufen. Die Todesstrafen wurden schon am selben Tag durch das Fallbeil vollstreckt. Als erste wurde Sophie hingerichtet. Sie starb ruhig, ohne mit der Wimper zu zucken. Dann Christoph Probst und Hans, der, ehe er sein Haupt auf den Block legte,laut rief, daß es durch das große Gefängnis hallte: ”Es lebe die Freiheit!”
Ein paar Tage später wurden sie fast heimlich auf dem Perlacher Friedhof beerdigt. Am Beerdigungstag wurde mehrfach an die Hauswände in München geschrieben ”Ihr Geist lebt weiter!”.
Nach der Hinrichtung erfolgten aufs neue Verhaftungen. Etwa 80 Menschen wurden festgenommen. Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 1943 zum Tode verurteilt. Die Weiße Rose war verwelkt.
Literatur
- Chaussy, Ulrich; Die Weiße Rose – eine multimediale Dokumentation deutschen Widerstandes. Systhema Verlag GmbH, München 1995. ISBN 3-634-23107-6.
- Hanser, Richard; Vita Rosen – ett ädelt förräderi. Stockholm Nybloms Förlag, 1984. ISBN 91-7780-003-6.
- Schneider, Michael C.; Keine Volksgenossen: studentischer Widerstand der Weißen Rose. Rektoratskollegium der Ludwig-Maximilians-Universität, München 1993. ISBN 3-922480-08-X.
- Scholl, Inge; Die Weiße Rose (Erweiterte Neuausgabe), S. Fischer Verlags GmbH (Fischer Taschenbuch Verlag GmbH), Leck 1993. ISBN 3-596-11802-6.
- Vinke, Hermann; Sophie Scholls korta liv, Alfabeta Förlaget Barrikaden, Lund 1984. ISBN 91-7712-024-8.